Was ist das? Und wieso, weshalb, warum?

Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch in Deutschland sowie die Rochdale Equitable Pioneers Society in England waren die Gründer der Genossenschaftsbewegung im 19. Jahrhundert. Heute würde man sie vielleicht Entrepreneure^[1] und Social Innovators^[2] nennen, weil sie Lösungen für gesellschaftliche Probleme und Herausforderungen suchten und fanden. Sie wollten das Leben von Menschen verbessern.

Bringt man die Genossenschaftsidee in einem Satz zusammen, dann könnte es dieser sein:

„Was eine*r alleine
nicht schafft, das schaffen viele.“

Eine Genossenschaft ist ein Zusammenschluss von Personen. Diese arbeiten verantwortungsbewusst zusammen, um als Gemeinschaft ihre gemeinsamen wirtschaftlichen, ökologischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse und Ziele zu erreichen. Das machen sie durch das demokratisch geführte Unternehmen (die Genossenschaft), das allen Mitgliedern gehört. In dem o.g. Sinne sind Genossenschaften Organisationen, die die Vorteile von Kapitalgesellschaften (GmbH, AG) mit den Vorteilen von Vereinen (e.V.) zusammenbringen.

Der Zweck von Genossenschaften ist es, Lösungen für gesellschaftliche Probleme und Herausforderungen zu liefern. Dazu gehören Produkte und Dienstleistungen für wirtschaftliche, ökologische, soziale und kulturelle Bedürfnisse und Ziele. Genossenschaften tragen somit mit ihrem Zweck und ihrer Wirkung zur gesellschaftlichen Entwicklung und zu einem besseren Leben bei. Sie sind gemeinwohlorientiert.

Genossenschaften sind Gemeinschaftsbesitz der Mitglieder, die Geschäftsanteile erwerben. Es gilt „ein Mitglied, eine Stimme“ unabhängig davon, wer wie viele Anteile gezeichnet hat. Sie werden also von gleichberechtigten Mitgliedern geführt und demokratisch kontrolliert. Fremdübernahmen sind nicht möglich.

                               
[1] Der Begriff Entrepreneur*in im heutigen Kontext geht weit über die eigentliche Funktion als Inhaber*in bzw. Geschäftsführer*in eines Unternehmens hinaus. Ein*e Entrepreneur*in zeichnet sich beispielsweise aus durch: